Thomas Striebel: Künstliche Hohlräume im Blattgebiet der Topographischen Karte 1:25000 Nr. 6035 Bayreuth - Teil 1


Zusammenfassung

Das Stadtgebiet von Bayreuth und seine Umgebung sind sehr reich an künstlichen Hohlräumen. Begünstigt durch das Auftreten mehrerer Sandsteinschichten (insbesondere Burgsandstein des Mittleren Keupers und Rhätolias des Oberen Keupers und Unteren Lias) wurden in früherer Zeit zahlreiche Felsenkeller angelegt. In diesem Artikel werden insgesamt 47 künstliche Hohlräume vorgestellt und teils ausführlich beschrieben. Einige Objekte werden mit Plänen dokumentiert. Bei 42 Objekten handelt es sich zumindest teilweise bzw. höchstwahrscheinlich um Felsenkeller und Felsenkellersysteme, ihre Längen liegen zwischen weniger als 5 und mehr als 3000 m. Die Gründe für die Anlage der umfangreichen Kellersysteme im Stadtgebiet von Bayreuth (die Summe der Gänge dürfte 15 km übersteigen) sind derzeit noch nicht abschließend ermittelt, dürften aber in erster Linie im früher weit verbreiteten Brauwesen zu suchen sein. Die älteste Erwähnung von Kellern stammt dabei aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die Anlagen sind also noch nicht sehr alt und wurden teilweise bis Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut bzw. erweitert. - Das längste angesprochene Objekt (ca. 30 km) fällt geologisch und typologisch aus dem Rahmen. Es handelt sich um einen unterirdischen Gipsabbau im Mittleren Muschelkalk.